in Kooperation mit “Helle Panke” e.V. und HVD Berlin-Brandenburg
Chile ist – 40 Jahre nach dem Putsch gegen die Allende-Regierung – Schwerpunkt beim diesjährigen “Festival Musik und Politik”. Das Konzert “Víctor Jara presente” zeigt, wie die Lieder Jaras, die die Militärdiktatur nicht – wie ihn – auslöschen konnte, weiter leben. An diesem Abend sind seine Songs in der “Homenaje a Víctor Jara” von Quilapayún (feat. Alfonso Pacin und Romain Lecuyer) präsent, mit der die Gruppe seit einiger Zeit in Lateinamerika und Europa unterwegs und nun endlich auch in Berlin ist. Die Aufführung basiert auf Songs, die sie mit “Chiles Nationalpoeten” gespielt haben, als er noch Leiter und Mitglied der Gruppe war. Zwischen den Stücken erzählen die “Quilas” von wichtigen Momenten, die sie mit Víctor Jara erlebt haben und zeigen Dokumente aus dieser Zeit Mitte/Ende der 60er Jahre.
Stefan Körbel stand bereits beim 2. Festival des Politischen Liedes 1971 auf der Bühne, wo er auch erstmals QUILAPAYÚN erlebte. Seitdem ist er infiziert mit lateinamerikanischer Musik. Neben seinen eigenen Liedern und denen von Brecht und Dylan, Mühsam oder Lennon finden sich in seinem Repertoire so auch solche von Mercedes Sosa, Silvio Rodriguez, Carlos Puebla und eben auch Victor Jara.
José Miguel Márquez gehört seit vielen Jahren zu den bekanntesten chilenischen Musikern. Er ist Gründungsmitglied der berühmten Gruppe Illapu und kann nach 35 Bühnenjahren auf Tourneen in 28 Ländern mit Konzerten im “Opera-House” von Sydney, dem Pariser “Olympiav, der Frankfurter Oper und der New Yorker “Carnegie Hall” zurück blicken. Während seines Aufenthaltes in Europa studierte er von 1985–1989 an der Musikhochschule “Hanns Eisler” in Berlin. 1995 kehrte er für einige Jahre nach Chile zurück. Für seine erfolgreichen Kompositionen erhielt er mit Illapu acht Goldene und zehn Platin-Platten. José Miguel Márquez spielt 12 Instrumente und singt in zwei Sprachen.
Die junge Sängerin und Komponistin Pascuala Ilabaca beschließt den zweiten Teil des Konzerts. Als eine der Protagonistinnen der aktuellen Musikszene des Andenlandes, die mit ihrer Band Fauna einen tanzbaren Mix aus Folklore, Rock und Jazz auf die Bühne bringen wird, repräsentiert sie “Chiles Neue Barden”. 2008 erschien ihre erste CD mit dem Titel “Pascuala canta a Violeta” – eine Hommage an die große Violeta Parra. “Violeta ist die Seele Chiles.” sagt Pascuala. Mit diesem ersten Werk erreichte sie viele Leute in ihrer Heimat und schließlich sogar in Indien, wo sie bis 2009 für ein Jahr lebte und Gesang studierte. Ihr neues Album heißt “Busco Paraiso” und steht seit seiner Veröffentlichung in Chile im Oktober 2012 auf Platz 1 der legalen Downloads.
Das Konzert wird moderiert von Petra Schwarz.