Franz Josef Degenhardt (1931–2011): „Väterchen Franz“, der Dichter, Liedermacher und promovierte Rechtsanwalt der Außerparlamentarischen Opposition, Verteidiger der Bader-Meinhof-Gruppe und von mit Berufsverbot belegten Sozialdemokraten und Kommunisten, SPD- und späteres DKP-Mitglied (seine Figuren Rudi Schulte, Mutter Mathilde und Natascha Speckenbach waren lang schon dabei) – unstrittig eine der wichtigsten Stimmen der 68er-Bewegung. Er hinterließ mit 55 Alben und Singles und acht Romanen, von denen nicht wenige preisgekrönt wurden, ein gewaltiges Œvre. Dietrich Kittner befand, er habe „mit seinem Werk das Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt. Mehr kann ein Liedermacher und Romancier sich kaum wünschen. Der Nobelpreis wäre da angemessen.“
Wir pflichten bei und widmen ihm das Eröffnungskonzert des diesjährigen Festivals.
Gina Pietsch (Berlin, geb. 1946) singt in Begleitung von Frauke Pietsch (piano, voc) und Stefan Litsche (clar) mal klassisch gewordene, mal zwischentönige Lieder des Altmeisters in neuen Arrangements, darunter auch einige seiner Georges Brassens-Nachdichtungen.
Und Kai Degenhardt (Hamburg, geb. 1964) – Rechtsanwalt und Liedermacher wie schon der Vater und auch sein Bruder Jan, daneben aber auch Autor und Plattenlabelbetreiber – stellt seine Versionen von Liedern des Vaters neuen eigenen Liedern gegenüber.
Besetzung
- Gina Pietsch (voc)
- Aktuelle CD: Lieder der Verschollenen (2015)
- www.ginapietsch.de
- Frauke Pietsch (piano, voc)
- Stefan Litsche (clar, voc)
- Aktuelles Projekt: Tin Pot Three
- Kai Degenhardt (voc, g)
- Aktuelle CD: Näher als sie scheinen (2012, Bestenliste des Preis der deutschen Schallplattenkritik e. V.)
- www.kai-degenhardt.de