In Zusammenarbeit mit Attac, „Helle Panke“ e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Stefan Stoppok, voc, g
- Reggie Worthy, voc, b
Stoppok ist dafür bekannt, dass er sich weder von der Musikindustrie vereinnahmen noch vor irgendeinen Karren spannen lässt. Stoppok geht seinen Weg jenseits aller Trends und veröffentlicht erdige Alben, die eine eigenständige Mischung aus Folk, Rock, Rhythm & Blues und Country, kombiniert mit hervorragenden deutschen Texten, darstellen – seit 30 Jahren. Er singt mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner Umwelt.
In die Volksbühne kommt Stoppok mit Worthy. Die beiden haben seit April 2010 ihr zweites Studioalbum „Grundblues 2.1“ im Handel: mit viel Bio, wenig Elektro, viel Freude und Texten, die vom wirklichen Leben erzählen. Dabei zeigen sie, wie fett und groovy ein Akustik-Duo klingen kann. Blues gehört zwar schon immer zu Stoppok und seinen Liedern, doch „Grundblues 2.1“ ist Blues in Reinform.
Stoppok erlebte britische Legenden des weißen Blues wie Alexis Korner und Peter Green, während Reggie Worthy durch die schwarze Musik von Mississippi John Hurt, Elmore James, Memphis Minnie und Ike Turner, bei dem er auch in der Band spielte, geprägt ist. So ist es kein Wunder, dass sich Stoppok plus Worthy vor diesem Genre mit Hochachtung verneigen.
Dota Kehr
Besetzung:
- Dota Kehr, voc, g
Die Berlinerin ist auch bekannt als „Die Kleingeldprinzessin“. Diesen Namen hat sie sich von ihren Straßenmusikweltreisen mitgebracht. 2003 trifft sie auf die Stadtpiraten – drei experimentierfreudige Mitstreiter, die mit jazzigem Klang und guten Ideen ihre Stücke bereichern. Ihre Lieder klingen nach Bossa Nova und Taschen-Swing, nach Reggae und Surfrock, ihre Texte erzählen von verstrickten und verzwickten Gefühlen des Alltags, voll Wortwitz und Leichtigkeit und erobern so das Publikum in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Mal allein, mal begleitet von den Stadtpiraten erspielt sie sich ein immer größer werdendes Publikum. Man kommt, um zu tanzen und zu lauschen. Ebenfalls 2003 erscheint ihre erste CD, sechs weitere folgen. Alles unter Eigenregie und auf ihrem eigenen Label „Kleingeldprinzessin Records“, und der Erfolg bleibt nicht aus. Auch außerhalb Deutschlands wird man auf Dota Kehr aufmerksam. 2006 lädt sie das Goethe-Institut nach Russland und 2009 nach Neuseeland ein, 2007 tourt die Kleingeldprinzessin durch Brasilien, wo auf dem Label des brasilianischen Musikers Chico César eine Compilation erscheint.
Dota Kehr schätzt die präzise und gut geschriebene gesellschaftliche Beobachtung mehr als den erhobenen Zeigefinger. Sie beschreibt „Erschlossenes Land“, kontrastiert
die Träume von einer gerechteren Welt mit den realen Widersprüchen und besingt die „Utopie“. Sie will sich nicht parteipolitisch vereinahmen lassen, aber spielt auch bei politischen Veranstaltungen, wenn sie sich da mit ihren Liedern gut aufgehoben fühlt, so zum Beispiel vor knapp einem Jahr beim Bankentribunal von Attac in der Volksbühne.
Rainer von Vielen
Besetzung:
- Rainer von Vielen, voc, electr.
- Mitsch Oko, g
- Dan le Tard, b
- Niko Lai, dr
Rainer von Vielens musikalischer Blick schweift vom Allgäu aus in die Welt und vereint scheinbar Widersprüchliches. Sind es auf der einen Seite Tuba und Quetschkommode, stehen dem auf der anderen Seite tibetanischer Obertongesang und Clubbeats entgegen, die ein neues Ganzes bilden, dessen Reiz das Ungewohnte im Vertrauten ausmacht.
Wie ein Bergsteiger, der die Ruhe sucht, verzieht sich Rainer von Vielen wieder auf den nächsten Gipfel, meint man ihm nahegekommen zu sein. Und aus der Distanz sieht man dann, dass Rainer von Vielen in Wirklichkeit immer mehrere sind. Teils kennen sie sich schon aus der gemeinsamen Kindheit im Allgäu, auf jeden Fall aber schon seit Jahren als Band von Bühnen, auf denen sie ihr Publikum überraschen und begeistern. „Von vielen Stilen zu viele?“. Die aufgeworfene Frage beantwortet die Band selbst: „Es gibt kein Zurück!“. Nenn es Zen-Metal, Teufels-Pop, Breitband-Minimalismus oder LoFi-Glam – Rainer von Vielen machen Bastard-Pop. Dabei mischen sie Einflüsse verschiedener Kulturen so wie Djs Platten: vermeintlich Gegensätzliches wird zusammengeführt, das Gewohnte zerrissen und somit Neues kreiert. Als Konsequenz trifft dann Bayern auf Tibet und Liverpool auf den Kongo. All das zusammen macht Rainer von Vielen zum Cabrio unter den Live-Bands unserer Breiten und lädt ein zum emotionalen Steilwandklettern. Hals- und Beinbruch!
Leo Pari (Italien)
Besetzung:
- Leo Pari, voc, g, p
- Marco crepaldi, electric guitar
- Samuele matteucci, keyb
- Pietro Sinatra, dr
- Emanuele Guidoboni, b
Nach einer ersten musikalischen Phase in diversen Coverbands veröffentlicht Leo Pari 2006 seine erste CD mit dem ironischen Titel „LP“. Das Album kommt gut an, einige Titel werden oft von unabhängigen Sendern gespielt. Sicherlich verdankt Leo Pari seine Popularität auch dem Titel „Un grillo per la testa“, einem eigens für Beppe Grillo geschriebener Song. Dieser gefiel dem berühmten Schauspieler und Berlusconi-Kritiker so gut, dass sich bald eine enge Zusammenarbeit beider Künstler ergab. 2007 mobilisierte Grillo mit der Aktion V-Day die Massen für Pressefreiheit und gegen die aktuelle Berlusconipolitik. Für diesen Aktionstag, den 8. September, schrieb Pari den hymnenhaften Song: „Ci sei o non ci sei“ (Du bist dabei oder aber nicht).
2008 folgt eine Italientournee mit der befreundeten Band Piotta e i Radici nel Cemento.
2009 erscheint das Konzeptalbum „Lettera al Futuro“(Brief an die Zukunft), auf dem Pari mit Funk-, Elektro- und Rockelementen experimentiert. Sein letztes Album „San la muerte“(2010) ist wieder akustischer und auch rockiger. Leo Paris Texte sind sensibel, manchmal poetisch, voller sich reimender Wortspiele, einiger philosophischer Weisheiten und zugleich unerwartet direkt.
Bolschewistische Kurkapelle
„Die Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot, in neuer und schlagkräftigerer Besetzung, das sind in unserem Jubiläumsjahr 15 Musiker, von jung und schön bis charakterstark und interessant. Wir sind manchmal der volkstümlichen Blaskapellenbesetzung aus Trompete, Bariton, Horn Saxophon, Klarinette, Posaune und Tuba treu. Dazu kommen schräge, verzerrte Gitarrenklänge, ein donnerndes Schlagzeug sowie Sängerinnen und Sänger die lieblich-skurril, angepunkt, rockend, feinsinnig, ironisch unsere Lieder darbieten. Und zwischen den Musiken immer wieder Moderationen, Tanzeinlagen, Kunstaktionen, Improvisationen, die das Publikum mitnehmen auf die Suche. Dafür nutzen wir rastlos Songs und Texte, die neu zusammengezimmert und interpretiert werden müssen.
Stärker denn je heißt es den Brass-Crossover pflegen, bayerische Volksmusikfestivals mit Brecht’schem Punk aus dem Roten Wedding erfreuen, Hans Moser und Georg Kreisler mit Rio Reiser bekannt zu machen und Hermann Hesse gemeinsam mit Hanns Eisler auf den Balkan zu schicken. Wir verstehen uns als fahrende Werbetrommel zur Bildung von Kurkapellen, sind politisches Einsatzorchester, bringen Tanzbares unters Volk, berühren mit unsern zarten und unseren lauten Tönen.
Die Band hat sich in 2010 wieder Mal transformiert. Die Suche nach neuen Musiken und neuen Ausdrucksformen bleibt. Spaß, Ironie, Lebenslust, Bissiges, Lust ohne Klamauk, Sozialkritisches, Volks- und Künstlernahes werden stärker als bislang im Vordergrund stehen. Der Neuanfang im 25. Jahr des Bestehens ist gelungen. Wir stürmen das Schloss. Keine Kompromisse.“ (O-Ton Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot)