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Liederpodium Teil I

Unterstützt durch Liederleute e.V., Verein für engagiertes Lied, Musik und Kleinkunst.

Im Liederpodium zeigen Künstler Auszüge aus ihren Programmen in einer insgesamt dreistündigen Veranstaltung bei freiem Eintritt.

Dabei reicht die Spannweite vom klassischen Liedermacher bis zum Chanson, von Kabarett bis zum Bänkelsänger. Das Foyer der Volksbühne bietet dafür mit einer eigenen Bühne den passenden Rahmen.

Moderiert wird die Veranstaltung vom Liedermacher Tobias Thiele.

Woger

Die Songs des aus dem Ruhrpott stammenden Liedermachers Wolfgang Gerbig (WOGER) richten sich oft auf aktuelle politische Themen. „Das Empfinden von sozialer, politischer und menschlicher Ungerechtigkeit muss aus mir heraus“, sagt WOGER von sich selbst, der sich auch als „Singender Poet“ bezeichnet und in der Tradition der Burg Waldecker Liedermacher steht.

  • Wolfgang Gerbig – voc, git
  • aktuelle CD: „Woger – Liedermacher“ (2017)

www.woger.eu

Kathy Kreuzberg – „Berliner Nachtgesang“

Kathy Kreuzberg (Foto: Günther Schäfer)

“Die Grenzen sogenannt politisch korrekter Antworten gelten nicht mehr in dieser Nacht, ebenso wenig wie die der Zeit… Kathy Kreuzberg und ihr Pianist stehen für ein Berlin der Wahrhaftigkeit, abseits von Ansichtskartenklischees.” (Stephan Göritz, Folker 1/2016).

Die verrückten und bodenständigen Berliner sind ihr Thema – in einem Strudel von Gentrifizierung, Partywahn und Späti-Glück – denn „die 20er Jahre liegen doch vor uns!“

  • Kathy Kreuzberg – voc
  • Rob Niels – piano, synth
  • Gregory Brandl – cello
  • aktuelle CD „Eisblumen“ (2017)

www.berliner-nachtgesang.de

Maike Rosa Vogel

Maike Rosa Vogel (Foto: Rainer Stosberg)
Maike Rosa Vogel (Foto: Rainer Stosberg)

„Ich bezahl mit Geld / aber ich bezahl auch mit Liebe / ich bezahl mit dem Zauber der Dinge/ den keiner versteht.“

Sie war weg, einfach abgetaucht. Motto: „lass mal los“, nach drei erfolgreichen Alben. Jetzt ist sie wieder da! Maike Rosa Vogel, die sich in diesem Jahrzehnt zu einer der wichtigsten deutschsprachigen Liedermacherinnen gemausert hat, wollte 2015 plötzlich keine Konzerte mehr spielen. Und das, wo sie doch 2010 über Nacht zum Star der Indie- und Liedermacher-Szene geworden ist (nicht zuletzt dank ihres Entdeckers Sven Regener).

Das Mädchen, das alle zur besten Freundin wollen, weil sie der Typ Abenteurerin ist, die dich an die Hand nimmt, und schon mal losrennt, mit einem „So schwer kann’s doch nicht sein“ auf den Lippen, lacht ihr herzliches Maike-Lächeln, und sie sagt: „Das mit dem Erfolg, das ging doch alles viel zu schnell. Ich wollte mal durchatmen, Rückschau
halten, mir mein Ding selber aufbauen. Alles selber machen! Auch die Musik selber produzieren.“ Und in der Tat, in dieser geheimnisvollen Abgeschiedenheit sind wirklich zwei ihrer besten Alben entstanden, allen voran „Alles was ich will“. Maike hat darauf (fast) alle Instrumente selbst gespielt, und die Songs natürlich, wie eh und je, selber geschrieben und gesungen. Nur bei „Abgrund der Welt“ ist Sven Regener am Bass zu hören.

Diese Songs sind hintersinnig und durchdacht, und wirken dabei als wären sie nur mal so eben locker aus der Hüfte geschossen worden: unglaublich smooth, unglaublich leicht. Dieses privatpolitische Lied beherrscht im Moment keine so gut wie Maike. Songs wie „Yoko Ono“, „Du bist so schön“, „Ich bezahl mit Liebe!,“ „Zum ersten Mal in Berlin“ und „Alle Menschen“: Optimistische Hymnen, die ihr Lächeln und ihren Zorn gerade daher nehmen, dass sie wissen und davon berichten können, wie das geht: nicht
mitmachen in unserer beschissenen neoliberalen, beinahe schon sozial-darwinistischen Gegenwart. Kein Rädchen im Getriebe sein, und auch nicht den Bock zum Gärtner machen

„Alles was ich will, ist dass die Nazis und die Schweine uns nicht kriegen und dass wir und die, die wir lieben, für immer bleiben“.

„Ich bin ein Hippie und ich wollte immer einer sein“, bekräftigt die Wahl-Berlinerin, die ursprünglich aus der Bankenstadt Frankfurt kommt, in einem ihrer Hits. Genaugenommen ist sie ist aber ein postmoderner Hippie, so blöd das klingt. Denn sie kann ja nicht nur das mit der barfüßigen Liedermacherin, sie ist auch von Bands beeinflusst, die Künstlichkeit und Extravaganza lieben, wie Violent Femmes oder
Tocotronic.

„Und meine Ängste tanzen tanzen nie geahnte Schritte, tanzen weg aus meiner festgeklebten Mitte“.

Mit einem lachenden Auge analysiert sie Angst, Ökonomie, Nichtfühlen, Fracksausen – und das Publikum weint dazu: Natürlich nur in sich rein. Wär ja peinlich, wenn die andern mitkriegen würde, dass einem da die Tränen kommen, aus Freude, aus Liebe, weil einen da der Mut der Verzweiflung packt und endlich fortfliegen lässt, in einen neuen, besseren, nächsten Morgen!

(Text: Kerstin Grether / Bohemian Strawberry)

  • Maike Rosa Vogel – voc, git
  • aktuelle CD „Alles was ich will“ (2018)

www.maikerosavogel.com

Goetz Steeger & Tobias „b.deutung“ Unterberg

Elektrische Texte, singendes Cello, Gitarre & Piano, Noise& Silence

Goetz Steeger und Tobias Unterberg

In den finsteren Zeiten
Wird da auch gesungen werden?
Da wird auch gesungen werden.
Von den finsteren Zeiten.

Die Sujets der Steeger/Unterberg- Musik speisen sich aus den Traumata der Gegenwart: Texte über den Umgang mit Geflüchteten, Fake News oder Armut, durchsetzt sowohl von rockend-explosiven als auch sensiblen musikalischen Zwischenmomenten.

  • Goetz Steeger – voc, git, piano
  • Tobias b.deutung Unterberg – Cello

www.goetzsteeger.de/#deutung

Der Ukulelenprediger

Eine heftige Mischung aus fetzigen UkulelenRockSongs und krassen philosophischen Schlussfolgerungen.

Ukulelenprediger
Der Ukulelenprediger (Foto: Milena Schlösser)

Seit 2011 ist „Samuel der Ukulelenprediger“ unterwegs, um der Welt seine philosophischen Betrachtungen in musikalischem Gewand entgegenzuschmettern.

 „… statt vertonter Küchenphilosophie oder Philosophen-Texte … bekommt der Hörer Eigengedachtes und Eigenkomponiertes zu hören, das begeistert. Jenseits aller Genres und Phrasen untermalen beatlastige, mal funkige, mal rockige Klänge lebensweise Texte, deren Schönheit sich durch den Verzicht auf Metaphern- und Fremdwortgewitter ergeben.“ (Micha Tietz, subkultur.de)

  • Samuel Beck – git, ukulele
  • aktuelle CD „Narrenmund“

www.luchtenbeck.de

Lüül

Lüül

Hinter dem Künstlernamen Lüül steckt der Berliner Sänger und Gitarrist Lutz Graf-Ulbrich, der Insidern aus vielen Projekten bekannt ist. Er spielte Gitarre bei Agitation Free und Ash Ra Tempel, er begleitete Velvet Underground-Sängerin Nico über einige Jahre, hatte einen Neue
Deutsche Welle Hit, gründete das Rocktheater Reineke Fuchs und ist Gründungsmitglied der 17 Hippies. Nachzulesen in Lüüls Autobiografie „und ich folge meiner Spur”, in der er sein wechselvolles Musikerleben Revue passieren ließ. Neben kurzen, unterhaltsamen Anekdoten
beschreibt er, wie bereits in dem Film “Nico-Icon”, unter anderem sein Leben mit der Ex-Velvet Underground Sängerin Nico.

Als Banjospieler der 17 Hippies, aber nicht nur als solcher, hat Lüül mehr als die halbe Welt bereist und davon handeln seine Lieder. Mit seiner rauen Stimme erinnert er an einen Seemann, der aus jedem Hafen der Welt eine neue Moritat zu berichten hat. Ob als Rocker, als Tango-Spieler, als Polka-Hannes, als balladesker Frauen-Freund, als Lagerfeuer-Romantiker, als Dub-Rastafari oder als Weltmusik-Exot – immer versprüht er eine Prise trockenen Humors, immer wieder erweist er sich als schräger Poet.

 

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