Ich freue mich sehr, dass die Institution »Politisches Lied« den Verfallserscheinungen der Zeit widersteht. Ich möchte diesen Anlass nutzen, um klarzustellen, dass ich in
diesem Zusammenhang mit dem Begriff des »Politischen« nichts eng Parteipolitisches, das im Dienste irgend einer Politik steht, assoziiere und niemals assoziiert habe.
»Pólis« – ein altgriechisches Wort, von dem die Begriffe »Polítis« (Bürger), »Politik«, »Politismós« (Kultur) abgeleitet wurden –, das ist ein universeller Begriff; die »Pólis« umfasst die Gesamtheit einer Gesellschaft, eines Volkes, einer Nation. Ich würde sagen, »Pólis« meint heutzutage die Gesamtheit der freien Menschen auf der ganzen Welt, die sich im Sinne der großen Ideale engagieren: für Frieden, Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Kultur.
Die Musik vermag über Grenzen und trennende Unterschiede hinweg das Wesen des Menschen auszudrücken, einschließlich all dessen, was er für wertvoll erachtet.
Musik ist kein Phänomen, das sich irgendwo fern von den Menschen offenbart oder sich in für sie unerreichbaren Sphären ereignet, sondern sie steht im Dienst der Selbstverwirklichung des Menschen. Nur dann ist sie wirklich Teil des Lebens und stärkt diejenigen, die sich nicht schonen und ihre Kraft für den Kampf um die humanistischen Werte einsetzen.
Wenn ich also »Politisches Lied« sage, dann meine ich das dem Wesen der menschlichen Seele entsprechende Lied, das nach Wahrhaftigkeit strebt und den Menschen auf seiner Suche nach Harmonie und Erfüllung begleitet.
Mikis Theodorakis5. Januar 2010
ich habe in dortmund ein concert mit mikis theodorakis in den 70erjahren vorbereitet. es war eine kirchengemeinde, die ihren saal zur verfügung stellte. als bekannt wurde welcher berühmte komponist dort auftreten sollte, haben sie den vertrag gekündigt, weil das ja angeblich etwa politisches war.
m.t. trat dann in düsseldorf auf.
karl heinz kammertöns dortmund
Tja, das waren dann wohl keine “Befreiungstheologen”.