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Rap scheint es in der heutigen (Sub-)Kulturlandschaft gleich zweimal zu geben: Beachtung finden vor allem Künstler, die Wert auf provokante Texte und ausgefeilte Reimstruktur legen. Anderen geht es in ihrer Lyrik um Inhalt und Aussage – was meist nur entsprechend interessierte Kreise zur Kenntnis nehmen. Als Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre eine europäische Hiphopszene entstand, war eine solche klare Trennung noch nicht abzusehen. Über Raptexte tauschten Jugendliche ihre Erfahrungen aus, was ganz von allein zu Diskussionen über die vorgetragenen Lebensentwürfe und Einstellungen führte.
Viele wurden so politisiert, ohne Lesekurs oder Mitgliedschaft in einem Verband. Die linke Szene leistete mit ihrer Infrastruktur oft nötige Schützenhilfe und bekam dafür die Solidarität der Musiker und ihrer Fans. Das klappte über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg, damals noch ganz ohne Internet. Starkult, wie er heute im Rap zelebriert wird, wäre schon aufgrund des geringen öffentlichen Interesses fehl am Platz gewesen. Es war eine Kultur in erster Person, mit Musik als gemeinsamer Plattform.
Gute alte Tage kehren bekanntlich nie wieder. Und so werden sich auch die Pioniertage des Hip-Hop nicht einfach mit politischem Willen zurückholen lassen. Trotzdem wollen wir im Rahmen des Festivals Musik und Politik nach diversen Hip-Hop-Konzerten der Vorjahre wieder die Bühne freigeben fürs gereimte Argument und die geflowte Diskussion. Im Anschluss bieten die DJs des ://about blank reichlich Möglichkeit, die Hüften und Beine zu schwingen. Wir sind frohen Mutes, dass mehr daraus erwächst. Und natürlich, dass ihr dabei seid.