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Aus dem Festivalprogramm: Liederpodium

In der Veranstaltung „Liederpodium“ treffen sich am Sonntagnachmittag sage und schreibe 6 (!) Liedermacher und präsentieren Ausblicke auf aktuelle Programme. Die dreistündige Veranstaltung haben wir intern bereits mit dem Label „Neugier auf Lieder“ versehen.

Hier gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Vertretern des Genres Lied, aber ebenso die Chance, weniger bekannte Künstler und ihre Musik in einem kompakten Rahmen kennenzulernen. Vor Ort bietet sich zudem der Besuch unserer diesjährigen Ausstellung und ein zwangloser Treff mit Musikern und Gästen in unserem Festivalcafé an. Der Eintritt ist frei.

In jeweils knapp halbstündigen Konzerten präsentieren sich ab 15 Uhr live auf der Bühne:

Carmen Orlet & Hugo Dietrich

Carmen Orlet & Hugo Dietrich

Carmen Orlet & Hugo Dietrich

„Musik hebt das Wort auf wie Bernstein die Fliege“. Was Brecht einst zu Eisler sagte, gilt auch für das aktuelle Programm dieses Duos. Es hat dafür Liedermappen von Holländer bis Gundermann, von Elssner bis Brecht durchstöbert, Bekanntes und fast Vergessenes gesichtet. Alt trifft auf Neu, Vertrautes auf Fremdes, Leichtsinn auf Tiefgang und Frau auf Mann… und Nordlicht auf Feuerstein.

www.carmen-orlet.de

Tim Köhler

Tim Köhler

Tim Köhler

In seinen authentischen Liedern besingt er Momentaufnahmen aus dem Leben, die Höhen und Tiefen des Zwischenmenschlichen. Mit rauer Stimme erzählt er am Klavier Geschichten, die so persönlich sind, wie sie nur sein können, und doch so bildreich und mitfühlbar, dass jeder sich selbst darin wiederfinden kann. Frei von Ambitionen, Anschauungen zu verbreiten oder die Welt zu verbessern, handeln seine Texte schlicht von Gefühlslagen und Gemütszuständen, wie sie wohl jeder kennt, aber selten jemand so in Worte fassen kann.

www.tim-koehler.net

Masha Potempa

Masha Potempa

Masha Potempa

Masha Potempa macht MusikPoesie. Ihre warme Stimme singt und spricht, begleitet von ihrer spanischen Gitarre, von den Kleinigkeiten, in denen sich das Große widerspiegelt, von Leben, Liebe und Hühnerleitern. Mit allen niederrheinischen Wassern gewaschen, webt sie Texte aus Ironie und Melancholie. Dabei lädt sie zu Reisen ein in Traumwelten, durch geheimnisvolle Städte in der Ferne und nach Büchenbeuren.

www.mashapotempa.de

Frank Viehweg

Frank Viehweg

Frank Viehweg

Als „Dichtersänger“ bezeichnet man ihn, sieht er sich auch selbst. Tatsächlich hat er etwa so viele Lyrik-Bücher herausgebracht wie Tonträger. Bei beidem handelt es sich oft um Nachdichtungen bekannter und geschätzter Poeten-Kollegen, so auch bei seinem letzten Buch „Stern in der Hand“ mit 114 (!) Lieder-Gedichten von 34 Autoren der russischen Poesie und seiner aktuellen CD „Tausend Stücke – geschmuggelte Lieder“, einer dichterischen „Wanderung durch die Kontinente“. Daraus wird er im Liederpodium Stücke vorstellen.

www.frankviehweg.de

Bastian Bandt

Bastian Bandt

Bastian Bandt

Das neue Bühnenprogramm (und das dazugehörige Album) von Bastian Bandt heißt „Nach Osten” und ist genauso sehnsuchtsvoll und tragisch-komisch, wie dieser Titel vermuten lässt. Ohne nostalgisch zu sein, zeichnet Bastian Bandt die vagen Umrisse einer poetpolitischen Welt, jenseits der Resignation, aber nicht jenseits der Wirklichkeit.

www.bastian-bandt.de

Arno Schmidt

Arno Schmidt

Arno Schmidt

Arno Schmidt war einer der wenigen Liedermacher der DDR, denen es nicht um 1990 die Sprache verschlug. Gleich Anfang der 90er hat er zwei bemerkenswerte Alben hingelegt. Trotz langer Pausen ist er immer wieder (und in den letzten zwei Jahren regelmäßiger) auf die Bühne zurückgekehrt. Seine Lieder entwickeln sich stets in enger künstlerischer Umarmung mit seinen musikalischen Partnern, zu denen u.a. Frank Seidlitz, Harald Wandel, Jeanne Grabner, Michael Behm und b.deutung zählen. Im „Liederpodium“ tritt er gemeinsam mit dem Neubrandenburger Schauspieler und Liedermacher Harald Wandel auf, dessen Texte sich durch skurrilen, mitunter auch bissigen Humor auszeichnen.

www.arnoschmidtlive.de

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Aus dem Festivalprogramm: Doppelkonzert

Doppelkonzert & Künstlergespräch

Steve Skaith & Steve Jeffries (Latin Quarter)

Steve Skaith war Sänger und Co-Autor der englischen Band Latin Quarter – in den 80er Jahren bekannt durch die politischen Hits „Radio Africa“, „New Millionaires“ und „America for Beginners“. Die Band veröffentlichte sechs Alben und tourte u. a. ausgiebig durch Deutschland, spielte in ausverkauften Hallen und auf Festivals, bei „Rock für den Frieden“ und dem „Festival des politischen Liedes“ in Berlin.

1999 löste sich die Band auf, Steve Skaith zog nach Mexiko und gründete die Steve Skaith Band mit mexikanischen, ab 2007 in England mit britischen Musiker/innen.

Steve Skaith solo2009 entstand das Album „Latin Quarter Revisited“ (produziert von Steve Jeffries, Ex-Latin Quarter Keyboarder). Es ist weit mehr als eine Neu-Aufnahme von ehemaligen Latin-Quarter-Titeln. Es hat einen radikal anders klingenden Sound als die originalen Aufnahmen, ist sehr akustisch orientiert, und die Texte haben noch immer eine Frische und Relevanz, die vor zwanzig Jahren, als sie zum ersten Mal aufgenommen wurden, niemand hat prognostizieren können. Der Text zu „Radio Africa“ wurde allerdings aktualisiert und neu verfasst.

www.latinquartermusic.com

Aktuelle CD:

  • Latin Quarter Revisited (Westpark Music 2009)
  • Tilt (mit Latin Quarter, 2014)

Besetzung:

  • Steve Skaith (voc, git), Steve Jeffries (piano)

Daniel Kahn & The Painted Bird

Sänger, Musiker, Schauspieler, Regisseur, Komponist und unterhaltsamer Geschichtenerzähler in einer Person – das ist Daniel Kahn. 1978 geboren und aufgewachsen in Detroit, hatte er Gelegenheit, seinen Platz zwischen schwarz und weiß, arm und reich, oben und unten, drinnen und draußen zu suchen.

Daniel KahnNach einem Theater- und Musikstudium lebte und arbeitete er in New Orleans, Detroit, New York und Ann Arbor (inzwischen in Berlin) und machte sich als Barpianist, auf Bluegrass Jams und Punk Zirkusparaden, mit Regiearbeiten und als Schauspieler einen Namen. Außerdem komponierte er die Musik zu einer Produktion von Brechts “Mann ist Mann“.

Mit seiner Band überschreitet er die Grenzen vom Konzertanten zum Theatralischen, rockt aus Klezmer-Klassikern radikale Widerstands-Songs zusammen und streut als begabter Musikdramatiker Punk-Perlen zwischen freigeistigen Jazz und Gesang á la Tom Waits.

www.paintedbird.de

Aktuelle CD:

  • Bad Old Songs (Oriente Records)

Künstlergespräch

Im Anschluss an das Konzert laden wir zu einem Gespräch mit den Künstlern in der Jugendtheateretage nebenan ein. Der Eintritt dazu ist frei.

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Aus dem Festivalprogramm: Film „Die alten Lieder“

Episode aus der rbb-Dokumentarfilmserie „Die Ostdeutschen – 25 Wege in ein neues Land“

Film (15 Minuten) und Gespräch mit Regisseur Lutz Pehnert und Mitwirkenden
Moderation: Annette Leo, Historikerin

Als 1989 die Mauer fiel, begann für die Ostdeutschen ein neues Leben. Die DDR verschwand, die Herkunft nicht. Wer sind die Ostdeutschen geworden? Und wer sind sie geblieben? Wie haben sie ihren Weg in die neue Gesellschaft gefunden? Welche Bilanz ziehen sie 25 Jahre nach Mauerfall und Neuanfang? Unter der künstlerischen Leitung von Grimme-Preisträger Lutz Pehnert erzählt ein Regiekollektiv 25 Geschichten von Ostdeutschen. Es sind Geschichten von sehr verschiedenen Lebenswegen, mal erfüllten sich Hoffnungen, wurden Chancen ergriffen, ist zu einer Identität gefunden worden, mal überwiegen Enttäuschung oder die Erfahrung von Verlust. Dem verschwundenen Staat DDR trauert fast niemand nach, geblieben sind jedoch Erinnerungen an gelebtes Leben in diesem Land, Erfahrungen mit diesem Land. Bis heute prägen sie Lebensentscheidungen von Menschen in Ostdeutschland – auch der Herbst 1989 war keine Stunde Null. Eine wichtige filmische Rolle spielt in „Die Ostdeutschen“ die Musik. Jede einzelne Geschichte hat ihren Musiktitel, entstanden ist so etwas wie der „Soundtrack des Ostens“.

Die vorgeführte Episode  der Dokumentarfilmserie trägt den Titel „Die alten Lieder“ und berichtet über fünf Frauen und sieben Männer, die sich nach der Arbeit oder am Wochenende treffen, um Musik zu machen. Sie nennen sich „Allyouneedislied“. Mit Songs von Bob Dylan, Joan Baez und Pete Seeger haben sie zu singen begonnen. In den 60er Jahren kam in der DDR die Singebewegung auf. Und sie gehörten dazu – im Oktoberklub, bei „Jahrgang 49“, „Regenmacher“ oder in der „Brigade Feuerstein“. Aber kann man die Lieder von damals heute noch singen?

Die Ostdeutschen - Screenshot 1 Die Ostdeutschen - Screenshot 2 Die Ostdeutschen - Screenshot 4

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Aus dem Festivalprogramm: Ausstellung & Vernissage

„Aus dem Leben der Indianer“

Flyer Aus dem Leben der IndianerÜbermalungen von Zeitungsseiten des ND zwischen dem 30.9. und 6.11.1989, von Matthias Görnandt

Zur Eröffnung spricht Wolfgang Hübner, stellvertretender Chefredakteur „neues deutschland“

Wenn man Zeitungen nicht mehr lesen kann, sollte man Zeitungen übermalen! Es ist wie das Abdichten eines zugigen Fensters: Immer mehr Ritzen werden gestopft, bis es nicht mehr zieht … Nur wo man will, lässt man ein Loch für den Blick auf den unterliegenden Text oder ein Foto. So wandelt sich die Seite zu einer neuen Geschichte, die den Übermaler oft selbst überrascht und den nächsten Betrachter vor ein Rätsel stellt. Die Macht der Worte des Zeitungsmalgrundes wird durch die Kraft der Fragen der Übermalungen gebrochen. Im Herbst 1989 habe ich meine Tageszeitung übermalt, um meine Fassungslosigkeit beim Lesen zu überwinden. Es war eine Möglichkeit, Frustration durch Spielerei und Lachen abzuwehren.

2014, also 25 Jahre später, entdeckte ich die Blätter durch Zufall in der Tiefe meines Schrankes und zeigte sie meinem Freund Thomas Neumann. Der quietschte vor Vergnügen, bearbeitete die kleinen Blätter am Computer und bahnte eine Ausstellung an. Er hat also einen kleinen Schatz in meiner Wegwerfgrube gehoben, weshalb ihm die fröhliche Mitautorenschaft gebührt. Die Blätter sind in keiner Weise – auch nicht die Untertitel – im Nachhinein bearbeitet. Alles ist so zu sehen, wie es jeweils am Abend eines Tages entstand und weggelegt wurde.

(Matthias Görnandt)

 

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Vorschau: Festival 2015 – 28.2./1.3.2015

FlyerscanDas Festival Musik und Politik 2015 wird mit 2 Tagen kürzer als gewohnt, bietet aber dennoch eine spannende Mischung von Konzerten und Dialogen in der Berliner WABE und im daneben liegenden „kunsthaus“.

Konzert „Liederbestenliste präsentiert“

Dota Kehr, die 2005 das erste Mal beim Festival Musik und Politik auftat und inzwischen in der ersten Liga deutscher LiedermacherInnen angekommen ist. Sylvia Nickschas hat auf Konstantin Weckers Label Sturm und Klang ihre erste CD mit frechen und kritischen Liedern wie „Generation Blöd“, „Gold glänzt nicht“ und „Verdummt genug“ veröffentlicht. Heinz Ratz und seine Band Strom & Wasser waren 2014 auf großer Floßtour für und mit Flüchtlingsfrauen und haben für das Asylantenlied „Herr Minister“ den Jahrespreis der Liederbestenliste erhalten.

Internationales Konzert

Steve Skaith, früher Frontmann der Band Latin Quarter, spannt einen Bogen von Songs wie „Radio Africa“ aus den 80er Jahren bis zu Titeln seines neuen Albums „Tilt“. Daniel Kahn und „The Painted Bird“ spielen „Verfremdungsklezmer“, eine Mischung aus Klezmer, jiddischen Songs, politischem Cabaret und Punk Folk. Im Anschluss an das Konzert laden wir zu einem Künstlergespräch im Festivalklub ein.

Liederpodium

Im „Liederpodium“ stellen bekannte Liedermacher und Newcomer Ausschnitte aus neuen Programmen vor. Mit dabei sind: Bastian Bandt, Tim Köhler, Carmen Orlet & Ingo “Hugo” Dietrich, Arno Schmidt, Frank Viehweg, Masha Potempa.

Ausstellung

Die Ausstellung “Aus dem Leben der Indianer” zeigt Übermalungen von Zeitungsseiten des ND aus dem Herbst 1989 von Matthias Görnandt. Zur Vernissage spielt der Perkussionist Hermann Naehring.

Film

„Die alten Lieder“ heißt in einer Filmvorführung eine Folge der rbb-Dokumentarfilmserie „Die Ostdeutschen – 25 Wege in ein neues Land“´“, in dem einstige Akteure der DDR-Singebewegung untersuchen, welche Lieder von damals man heute noch singen kann.

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Preis der Deutschen Schallplattenkritik für „Die Grenzgänger“

CD Maikäfer flieg!Das Album „Makäfer Flieg“ der Bremer Gruppe „DIE GRENZGÄNGER“ wurde in diesem Quartal mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Sparte „Lieder und Songs“ ausgezeichnet. Es ist bereits die fünfte Auszeichnung mit einem der wichtigsten Kritikerpreise der Lied- und Chansonszene in Deutschland. Die GRENZGÄNGER reihen sich damit ein in so klangvolle Namen wie Hannes Wader, Konstantin Wecker, Reinhard Mey u.a.
Die Begründung der Jury:

Mit „Maikäfer flieg!“ liefern die Grenzgänger um Michael Zachcial einen geschichtlich wie musikalisch wichtigen und obendrein künstlerisch wertvollen Beitrag zur Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren. Über 3000 Fundstücke aus dem Freiburger Volksliedarchiv haben sie mit Helfern gesichtet und daraus ein engagiertes Programm zusammengestellt. Die teils neuen Arrangements oder gar Kompositionen verleihen den Liedern und Texten, in denen sich die Lebenswirklichkeit der damaligen Menschen spiegelt, zeitlose Aktualität. Diese sechzehn Songs bewegen, sie dienen der Nachwelt als Mahnung. (Für die Jury: Hans Reul)

Stehende Ovationen

Das preisgekrönte Album enthält auch die bisher unveröffentlichte Originalfassung von „Lili Marleen“ vom April 1915. Das Publikum reagierte vielerorts mit stehenden Ovationen. Die Grenzgänger ( Cello, Akkordeon, zwei Gitarren und Gesang) spielten mit ihrer Mischung aus Chanson, Folk, Jazz und Klassik in diesem Jahr etwa 80 Konzerte im ganzen Bundesgebiet, darunter etliche grosse Bühnen und grosse Festivals wie zB. Rudolstadt, Nürnberger Bardentreffen, 50. Waldeck-Festival, Mainzer Open-Ohr, etc….- mehrere Konzerte wurden von verschiedenen Rundfunkanstalten mitgeschnitten.

Die nächsten Konzerte:

18.11.2014 20:00 Uhr Villingen-Schwenningen
19.11.2014 10:30 Uhr Villingen-Schwenningen
19.11.2014 19:30 Uhr Freiburg
20.11.2014 20:00 Uhr Offenburg
21.11.2014 20:00 Uhr Balingen
22.11.2014 20:00 Uhr Geislingen
04.12.2014 19:00 Uhr Maastricht
05.12.2014 19:00 Uhr Herne
06.12.2014 19:30 Uhr Eilsleben (ausverkauft)

Infomaterial im Internet: www.musikvonwelt.de

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Veranstaltungstipp: „AltTag“

Programmpremiere

Samstag, 22. November 2014, 20:00 Uhr
Babylon Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin

Foto: Renate Billinger

In ihrem neuen Bühnenprogramm „AltTag“ sucht Barbara Thalheim eine neue Herausforderung, die in der Kombination von Lied und Film besteht. Dabei stehen der Liedermacherin, die bereits ihr 40jähriges Bühnenjubiläum feierte, nicht nur ihre weitaus jüngeren Musiker zur Seite, sondern auch zahlreiche bekannte Dokumentaristen, Animationsfilmer und Videoexperimentalisten.
Gemeinsam haben sie Thalheims „AltTag“ zu einem multimedialen Programm verarbeitet, das 2015 als DVD erscheinen wird.

Barbara Thalheim und die Filmemacher haben sich auf die Suche nach falschen Deutungen der Gegenwart und realen Ängsten vor dem Alter begeben.

Zu erwarten ist keine Larmoyanz, keine Jugendschelte und kein postulierter Alterswahn. Schon auf ihrer letzten CD „Zwischenspiel“ bewies Barbara Thalheim, dass ihre Songs lebendig, belebend, musikalisch groovig, mit skurrilem Humor ausgestattet, gereift, gealtert, aber nicht veraltet sind.

„Ja, die Thalheim sah, sang und siegte.“ (Nürnberger Zeitung, 4.8.2014)

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Buchtipp: Georg Bach „Liedzeit“ – über die Geschichte des Oktoberklubs

Buchcover Liedzeit

Georg Bach „Liedzeit“

Georg Bach, langjähriges Mitglied des Oktoberklubs, hat in „Liedzeit“ seine Erinnerungen an diesen wichtigen „Motor“ der DDR-Singebewegung zusammengetragen. Dabei bleibt er nicht beim Anekdotischen stehen, sondern sucht seine Erlebnisse einzuordnen in die Zeit, in die Geschichte dieses 40 Jahre alt gewordenen Landes. Und er erklärt manches davon für die Nachgeborenen, denen die DDR und ihre Kultur nur noch ein vager Nachhall ist, kaum aus dem Schulunterricht bekannt.

„Nicht dass ich glaube, es sei ungeheuer wichtig, was ich hier aufzuschreiben gedenke. Es ist nur so , dass ich in die Jahre komme und fürchte, Dinge zu vergessen. Manches verschwindet dann wohl einfach, sacht, ganz sacht – eines Tages werden sie vielleicht alle verschwunden sein, die großen Dinge, die kleinen Dinge – verdämmert irgendwo im Nirgendwo?

Ich will nicht hoffen, dass es dahin kommt, aber von manchem will ich einfach nicht, dass es vergessen würde. (Aber ich weiß wohl: Das ist ein Wunsch gegen die Natur)… Was man aber auf gar keinen Fall vergessen sollte: das ist , woher man kommt. Auch wenn man immer mal wieder in Versuchung gerät. Ich sage: Wer nirgendwoher kommt, will nirgendwo bleiben, und er will nirgendwo hin…!“

308 Seiten, Paperback

>> im Onlineshop

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Lutz Kirchenwitz: Ist die Ära der politischen Liedermacher vorbei?

In der Vortrags- und Diskussionsreihe „Kulturdebatte im Salon“
Reihe „Bausteine ostdeutscher Kulturgeschichte“

Mittwoch 26. November 2014, 19:30

Berlin, Salon Rohnstock, Schönhauser Allee 12
Eingang von der Saarbrücker Straße, Treppe oder Lift in die erste Etage

Ist die Ära der politischen Liedermacher vorbei?

Wandlungsprozesse und Perspektiven der Liedkultur

Gespräch mit Dr. Lutz Kirchenwitz

 

Lutz Kirchenwitz, Kulturwissenschaftler

Dr. Lutz Kirchenwitz

Es gab eine große Zeit der politischen Folkmusik und der Liedermacher in den 60er bis 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, korrespondierend mit politischen Bewegungen wie der Bürgerrechtsbewegung in den USA oder der Friedensbewegung in Europa. In der DDR artikulierte sich mit der vom Folksong inspirierten Singebewegung in den 60ern ein neues Lebensgefühl und wurden Liedermacher in den 80ern zu einer Art Ersatzöffentlichkeit.

Durch die politischen Veränderungen 1989/90 und die Medienentwicklung in den 90er Jahren erlitt das Genre der Liedermacher einen großen Bedeutungsverlust. Als 2008 Franz Josef Degenhardt, Ludwig Hirsch und Georg Kreisler starben, hieß es im Feuilleton, nun sei die „Ära der politischen Liedermacher vorbei“.

Das totgesagte Genre der Liedermacher existiert weiter, es gibt eine nächste Generation von Künstlern, aber sie beklagt sich über eine zu geringe Präsenz in der Öffentlichkeit. Welche Chancen hat das engagierte Lied heute?

Dr. Lutz Kirchenwitz (1945) ist Kulturwissenschaftler, Mitbegründer der DDR-Singebewegung und ihr Historiograf. Er leitete bis 2012 das Festival „Musik und Politik“ und steht dem Verein „Lied und soziale Bewegungen“ vor.

Moderation: Dietrich Mühlberg

KulturInitiative’89
in Zusammenarbeit mit „Helle Panke“ e.V.

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Veranstaltungstipp: Wenzel im Gespräch

Wenzel (Foto: Markus Altmann)

Wenzel (Foto: Markus Altmann)

„Erinnerung und Vergessen. Ein Gespräch mit Hans-Eckardt Wenzel zu Musik und Politik in der DDR der 1980er Jahre“

Hans-Eckardt Wenzel gehört seit vielen Jahren zu den produktivsten und interessantesten Musikern/Komponisten/Autoren/Sängern des Landes. Mit „Karls Enkel“, der Hammer=Rehwü sowie den DaDaeR-Programmen zusammen mit Steffen Mensching erarbeitete er sich einen besonderen Platz in der DDR-Szene des politischen Liedes der 1980er Jahre. 1986 erschien die LP „Stirb mit mir ein Stück“, für die er mit der „Goldenen Amiga“ geehrt wurde.

Bereits im September 1989 war er aktiv an der Formulierung und Popularisierung der Resolution von RockmusikerInnen und LiedermacherInnen, dem folgenreichsten Künstlerappell der „Wende-Zeit“, beteiligt. Es folgten viele CD-Veröffentlichungen mit eigenen Texten und Kompositionen und diverse Vertonungen großer Texte anderer Künstler, u. a. von Theodor Kramer, Henriette Haill, Christoph Hein, Woody Guthrie, Bob Dylan und gemeinsame Konzerte z. B. mit Randy Newman, Billy Bragg, Arlo Guthrie und Tom Morello.

Hans-Dieter Schütt wird Wenzel nach seinen Erfahrungen mit Kunst und Politik, Poesie und Musik in der DDR der 1980er Jahre befragen. Was bleibt in Erinnerung, was wirkt weiter?

Veranstaltung

  • 25. September 2014, 18.00 Uhr, im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin)

Mitschnitt der Veranstaltung zum Nachhören:

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Veranstaltungstipp: „Aus dem Leben der Indianer“

Görnandt_FlyerWenn man Zeitungen nicht mehr lesen kann, sollte man Zeitungen übermalen! Es ist wie das Abdichten eines zugigen Fensters: Immer mehr Ritzen werden gestopft, bis es nicht mehr zieht … Nur wo man will, lässt man ein Loch für den Blick auf den unterliegenden Text oder ein Foto. So wandelt sich die Seite zu einer neuen Geschichte, die den Übermaler oft selbst überrascht und den nächsten Betrachter vor ein Rätsel stellt. Die Macht der Worte des Zeitungsmalgrundes wird durch die Kraft der Fragen der Übermalungen gebrochen. Im Herbst 1989 habe ich meine Tageszeitung übermalt, um meine Fassungslosigkeit beim Lesen zu überwinden. Es war eine Möglichkeit, Frustration durch Spielerei und Lachen abzuwehren.

2014, also 25 Jahre später, entdeckte ich die Blätter durch Zufall in der Tiefe meines Schrankes und zeigte sie meinem Freund Thomas Neumann. Der quietschte vor Vergnügen, bearbeitete die kleinen Blätter am Computer und bahnte eine Ausstellung an. Er hat also einen kleinen Schatz in meiner Wegwerfgrube gehoben, weshalb ihm die fröhliche Mitautorenschaft gebührt. Die Blätter sind in keiner Weise – auch nicht die Untertitel – im Nachhinein bearbeitet. Alles ist so zu sehen, wie es jeweils am Abend eines Tages entstand und weggelegt wurde.

(Matthias Görnandt)

Zur Ausstellungseröffnung führen Matthias Görnandt und der Percussionist Hermann Naehring einen ersten kurzen Ausschnitt aus einer Klang-Wort-Collage auf. Sie basiert auf den übermalten und dann wieder sicht- und hörbar zu machenden Textfragmenten der Zeitungsseiten von 1989. Diese Collage wird in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet und wird sich zu einem ganzen Programm entwickeln, das ab 2015 bei Festivals und in Konzerten zur Aufführung kommen kann.

Ausstellung

  • 23.09. bis 10.10. 2014
    täglich 9.00 bis 21.00 Uhr
  • im Foyer des FMP1 (Eintritt frei)
    Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

Vernissage

  • 23.09.2014, 18.30 Uhr

Finissage

  • 10.10.2014, 20.00 Uhr
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Veranstaltungstipp: Gerhard Gundermann – Musik und Lesung

Gerhard Gundermann

Gerhard Gundermann

Die „Steinlandpiraten“ spielen anlässlich „Gundis“ 16. Todestages seine Lieder

Die Lieder von Gundermann spiegeln die Zerrissenheit einer Ostgeneration wider, die sich scheinbar nie richtig selbst gefunden hat. Trotzdem versprühen Gundermanns Songs Lust auf Leben, Lust auf die Suche nach dem richtigen Weg, Lust auf Gemein- und Leidenschaft, notfalls in den Nischen der Gesellschaft.

Patti Heidrich, die ihre Jugend teilweise auf den Konzerten von Gerhard Gundermann verbracht hat, und Karsten Schützler spielen beide in der Berliner Band „Unbekannt verzogen“. Nun haben sie sich zum akustischen Duo „Steinlandpiraten“ zusammengefunden. Sie haben in Gundermann-Konzertmitschnitten gekramt und viel spannendes Material ans Tageslicht gebracht.

Der Eintritt zum Konzert ist frei.

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Rückblick und Planungen

Der Berliner Verein „Lied und soziale Bewegungen e.V.“ beriet auf seiner Jahreshauptversammlung am 15. Mai 2014 über seine weitere Arbeit. Im letzten Jahr waren die Büroräume des Vereins nach 15 Jahren überraschend gekündigt worden. Die Archivbestände sind jetzt auf mehrere Standorte verteilt, was die Vereinsarbeit erschwert. Der Internetauftritt soll demnächst optimiert werden, insbesondere um mehr Archivbestände zugänglich zu machen (Beispiel: das Liedblattarchiv).

Der Verein hat bisher 13 Ausstellungen zu verschiedenen Themen erarbeitet. Die Ausstellung „This Land Is Your Land. Woody Guthrie 100. Leben und Werk“ von 2012 wurde auch in Englisch und Französisch produziert. Die Französischsprachige Fassung wurde jetzt noch mal neu gedruckt und wird 2014 an verschiedenen Orten in Frankreich gezeigt.

Im Februar erstmals vorgestellt (beim Festival Musik und Politik in Berlin) wurde die Ausstellung „Lieder und Leute, DDR 1964-1990„, eine Chronik der Liedermacher- und Singebewegung in der DDR. Sie geht jetzt auf Tour durch Deutschland. Geplant sind u.a. Hängungen beim ND-Pressefest im Juni und bei der Hoyschrecke im November. Die Ausstellung „Zeitzeichen – Lieder für alle, die alles wagen“ ist unter anderem im August im Berliner Nachbarschaftszentrum „Altes Lazarett“ zu sehen. Interessierte Veranstalter können die Ausstellungsbögen beim Verein ausleihen.

Zum fünfzehnten Mal fand im Februar dieses Jahres das Festival Musik und Politik statt. Mit dem Schwerpunkt „Liederspuren“, der Grenzgänger-Premiere „1914 – Maikäfer flieg!“ und anderen Veranstaltungen war es sehr erfolgreich, hat aber auch gezeigt, dass die personellen Ressourcen des Vereins knapper geworden sind. Heftig debattiert wurde daher, ob es 2015 überhaupt wieder ein Festival geben könne. Man entschied sich dafür. Es soll in konzentrierterer Form als bisher am letzten Februarwochenende stattfinden.

Als 1. Vorsitzender des Vereins wurde Lutz Kirchenwitz wiedergewählt.

Festival Musik und Politik

Bericht: Dr. Lutz Kirchenwitz / Foto: Thomas Neumann

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Konzerttipp: Barbara Thalheim Solo in Berlin

Am kommenden Freitag findet im Berliner Kulturzentrum „RuDi“ ein Solokonzert mit Barbara Thalheim statt. Sie liest aus ihrer Autobiographie und singt Lieder aus den über 40 Jahren ihrer Bühnenkarriere. Das kleine Kulturzentrum im Berliner Friedrichshain bietet eine intime Atmosphäre, nahe an der Künstlerin. Der Eintritt beträgt soziale 5 €, daher ist eine telefonische Reservierung empfehlenswert.

Barbara Thalheim

Barbara Thalheim

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Stephan Krawczyk stellt seine neue CD „EINS UND ALLES“ vor

Stephan Krawczyk

ACHTUNG: Das Konzert fällt aus!

Der Liedermacher und Poet Stephan Krawczyk hat ins unserem Land seit Jahren seinen festen Platz zwischen alle Stühlen inne. Der Ostschublade lange entwachsen, produziert er am laufenden Band Bemerkenswertes. Am Donnerstag ist er in der Berliner WABE für ein Konzert zu Gast.

Neben seinen Büchern und Kinderbüchern, seinen Liedern und Texten hat er sich nun vom 100sten Todestag Christian Morgensterns inspirieren lassen und einige Morgenstern-Gedichte neu vertont. Die in Zusammenarbeit mit dem Kleinkunstlabel „EinLächeln“ daraus entstandene CD strotzt vor liebevollen Details und überrascht mit klangvoller Schrägheit, das ist Krawczyk pur. Der Künstler fängt die morgensternschen Absurditäten in einem Spinnennetz flirrender Melodien ein und breitet den berühmten Texten einen äußerst lebendigen Klangteppich aus. Dazu säuselt und gurrt, knarrt und singsangt Krawczyk seine Ohrwürmer und bläst damit sämtliche Verstaubtheit von den über 100jährigen Texten. Entstanden ist so ein wirklich großartiges Kleinod.“

Natürlich werden auch etliche seiner eigenen Lieder und Texte erklingen.

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BOTS: Record Release „Fallen und aufstehen“

botsBOTS – Die Band ist eine Legende!

Ihre Titel „Was sollen wir trinken- 7 Tage lang“, „Aufstehn“ und „Das weiche Wasser bricht den Stein“ kennt fast jeder!

Im Mai erscheint zum 40. Bandjubiläum eine neue CD: „Fallen und aufsteh’n“ und die Band ist am 5. Mai in Berlin live zu erleben!

Das Wintergarten Varieté ist stolz, die Niederländer erstmals präsentieren zu können – und dies am 69. Jahrestag der Befreiung der Niederlande von Faschismus und Krieg, ein besonderer Tag, der auch den Musikern von BOTS sehr am Herzen liegt.

Mit ihren Liedern lassen sie alte Zeiten wieder aufleben, Zeiten der Friedensbewegung, Zeiten der Ostermärsche und Zeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung. Wie ein Weckruf aus vergangener Zeit schallen die rhythmischen Nachdenk-Lieder von BOTS in die Welt und die Menschen singen wieder mit glänzenden Augen mit und spüren wieder die Kraft, die Kraft der Veränderung, die Kraft, die Mut macht für Hoffnung auf Zukunft.

Die Lieder sind noch so aktuell wie vor 30 Jahren, denn bei BOTS es geht um Diskriminierung, Mut, Wut, Würde, soziale Gerechtigkeit und friedlichen Widerstand in Zeiten der Gewalt und des Krieges. Viele ihrer neuen und alten BOTS-Fans lieben aber auch einfach nur die klare, kraftvolle, schnörkellose Musik, die Freude weckt. Gitarren-Solos, schmelzendes Saxophon und Keyboard-Einlagen vom Feinsten, im klaren Rhythmus der Drums.

Konstantin Wecker, bekannter Liedermacher, schrieb in einer Rezension über BOTS. „Sie waren prägend für das legendäre Rock-gegen-Rechts-Festival, prägend für die Anti-AKW-und Friedensbewegung.“

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Musik und Chemie

Jetzt reden wir„Chemie bringt Brot, Wohlstand und Schönheit“

Dieser aus heutiger Sicht bemerkenswerte Veranstaltungstitel ist ein Slogan aus der frühen DDR.

In der Reihe „Rohnstock-Biografien“ erzählen Generaldirektoren volkseigener Kombinate in der DDR aus der Geschichte der Chemischen Industrie der DDR und räumen dabei mit mancher Legende und Fehlinterpretationen der Planwirtschaft auf. Vorgestellt wird dabei das Buch „Jetzt reden wir – Was heute aus der DDR-Wirtschaft zu lernen ist“.

Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Barbara Thalheim und Thomas Putensen.

Podiumsgäste:

  • Christa Bertag, GD VEB Kosmetik-Kombinat Berlin
  • Herbert Roloff, GD des AHB Industrieanlagen-Import, Mitautor des Buches „Jetzt reden wir“
  • Winfried Noack, GD des Pharmazeutischen Kombinats GERMED
  • Dr. Adolf Eser, GD VEB Chemiekombinat Bitterfeld
  • Rolf Schäfer, Stellvertretender GD VEB Kombinat Plast- und Elastverarbeitung
  • Klaus Patzschke, GD VEB Kombinat Agrochemie Wittenberg-Piesteritz
  • Dr. Klaus Koch, Stellv. Minister für Chemische Industrie der DDR
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Veranstaltungsankündigung: Lied und Folk im HdjT

Lied und Folk im „Haus der jungen Talente“

Vortrag von Dr. Lutz Kirchenwitz

Haus der jungen Talente, Berlin

Haus der jungen Talente, Berlin

Das Haus der Jungen Talente (HdjT) war 1954 bis 1991 Ostberlins zentrales Jugendklubhaus. Verschiedenste Interessengemeinschaften, Klubs, Zirkel, Ausstellungen und Veranstaltungen gab es hier, und ab Anfang der 70er Jahre war es auch ein Zentrum für Lied, Folk und Weltmusik. Hier waren der Oktoberklub, das Berliner Singezentrum und der Kellerklub OKK ansässig, fanden Festivals des politischen Liedes, Folklorefestivals und zahlreiche Premieren von Liedtheatern, Liedermachern und Rockbands statt.

Anhand einiger Videoaufzeichnungen soll dargestellt werden, was das HdjT für die Liedermacher- und Singebewegung in der DDR bedeutete.

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Pete-Seeger-Gedenkkonzert in Berlin

Pete Seeger, einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Folkmusik, verstarb am 27. Januar 2014.

Er sang in den 30ern gegen Hitler,  kämpfte in den 40er Jahren Seite an Seite mit Woody Guthrie für die amerikanischen Gewerkschaften, sang seine Lieder überall auf der Welt in unzähligen Konzerten  und marschierte, bereits über 90, mit den Aktivisten der Occupy Wallstreet Bewegung 2011.

Wir haben von Pete Seeger Lieder gelernt, haben erlebt, wie zwanglos gemeinschaftliches Singen sein kann. Die Achtung vor anderen Kulturen, die Sehnsucht der Völker nach Frieden und sozialer Gerechtigkeit waren in seinen Auftritten spürbar. Er zeigte uns, wie Musik und Politik, Folklore und politisches Lied zusammengehen können. Er war immer engagiert, immer politisch und dabei immer auch freundlich und bescheiden. 2009 und 2010 haben wir beim Festival Musik und Politik den wunderbaren Film „Pete Seeger: The Power of Song“ gezeigt und uns sein großes Lebenswerk noch einmal vor Augen geführt.

Pete Seeger war und ist für uns eine große Inspiration.

Berliner Musiker nehmen am 2. März Abschied von Pete Seeger.

Mit: Chelsea Radio – John Shreve feat. Heiner Thomas und Jamestown Ferry.

Pete Seeger 1986 in Berlin/DDR; Foto: Thomas Neumann

Pete Seeger 1986 in Berlin/DDR; Foto: Thomas Neumann

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Festival 2014: Veranstaltungsorte vorgestellt

Das diesjährige Festival beschränkt sich auf zwei Veranstaltungsorte, die WABE und die JUGENDTHEATERETAGE. Beide befinden sich am Kulturstandort im Ernst-Thälmann-Park, dem Areal der ehemaligen IV. Städtischen Gasanstalt (Danziger Str. 101, 10405 Berlin >> Stadtplanlink). Für unsere Besucher bedeutet dies einen leichten Wechsel von einer Veranstaltung zur nächsten, denn bereits ab Freitag gibt es zusätzlich zu den Abendkonzerten Veranstaltungen mit freiem Eintritt (z.B. die Ausstellungseröffnung mit Konzert am Freitagabend um 18.00 Uhr).

Dort, wo heute unser Festival stattfindet, begann 1873 die Produktion von Stadtgas in einer riesigen Industrieanlage. Staub und Ruß verdunkelten die umliegenden Wohngebiete bis zur endgültigen Stilllegung im Mai 1981. Die drei mächtigen Gasbehälter, beeindruckende Denkmale der Industriegeschichte, wurden 1984 trotz umfangreicher Proteste gesprengt. Zurück blieben nur Rudimente der alten Anlage.

In der ehemaligen Verwaltung, einem gelben Klinkerbau, etablierte sich ein Kulturhaus. Es fehlte aber ein Saal für größere Veranstaltungen und so entstand 1986 ein Neubau, dessen ungewöhnliche Form – ein Oktogon – dem Haus den Namen gab: WABE. Durch den Umbau eines alten Gebäudes, der Regulierung, zum Foyer für die WABE, gelang es, alt und neu miteinander zu verbinden.

WABE-Saal

WABE-Saal

Die Jugendtheateretage ist wie auch die WABE eine Einrichtung des Bezirksamtes Pankow von Berlin. Das Amt für Weiterbildung und Kultur ist langjähriger Kooperationspartner des Festivals. An diesem Veranstaltungsort befinden sich ein Veranstaltungssaal mit Bühne, eine Galerie und ein kleines Café. Wir zeigen dort unsere diesjährige Ausstellung, laden zu Podiumsgespräch und Filmvorführungen ein. In Ergänzung der am Sonntag stattfindenden Podiumsdiskussion „Verlorene Lieder – Verlorene Zeiten“ werden wir dort auch eine Fernsehaufzeichnung der Liedermacher-Veranstaltung unter gleichem Titel vom 2.12. 1989 vorführen.

Kulturstandort im Ernst-Thälmann-Park

Kulturstandort im Ernst-Thälmann-Park